Entwurf einer anderen Vergangenheit
Installation innerhalb des Augustiner-Klosters in Šternberk, 2005

Als ich in dem Kloster hier in Šternberk die militärischen Wandbilder vorgefunden habe, war ich überrascht. Warum wurden ehemalige Klosteranlagen oft militärisch genutzt? Mir kam die Idee, gleich dem Spiel der Gedanken, eine andere Vergangenheit zu entwerfen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes zeichnete ich einen Gegenentwurf. Die gleiche Landschaft.
Ich folgte beim übertragen der Zeichnung den Spuren des mir unbekannten tschechischen Malers, fand dessen Markierungen und Passkreuze. Als würde ich noch einmal die Vergangenheit rückverfolgen und ändern können. Gezeichnet habe ich auf vergilbten alten Papier, das aus dieser Zeit stammen könnte. Es verstärkte in mir noch den Bezug zu dieser Zeit.

 

Space of Memory - International Art Symposium, Czech Republic


Draft of another past
In the time I was in the Monastery in Šternberk I was surprised to find some military murals. Why is it that very often Monasteries are put to military use? The possibility of drafting another past came to mind while playing with these ideas. So I decided to create another past in the room opposite the original murals by using the same landscape.
While copying part of his drawing I found the unknown artists projection marks. In this way I felt to be following in his path but with the ability to change the past. For my drawing I used old yellowing paper that could have come from his time. This strengthened my feelings of a shared past.

 

Installation in the monastery "Augustinerkloster Šternberk", 2005


Parkbank der Erinnerung
Sich setzen und ausruhen vom anspruchsvollen Tagesgeschehen, nachdenken, träumen, lesen, was auch immer. Eine Bank bildet einen idealen Ort zum erinnern.
In meiner künstlerischen Arbeit fotografierte ich immer wieder Parkbänke. In diesem Symposium wollte ich dies mit meiner Auseinandersetzung zum Thema Erdreich verbinden. So entstand die Idee, Ton als Träger für Spuren und Abdrücke einzusetzen. Für diesen Zeitraum entnahm ich aus dem nahegelegenen Schloßpark eine alte hundertjährige Bank. Die Idee war, durch eine kleine Veränderung einer gewöhnlichen Sitzbank, etwas sichtbar werden zu lassen. Durch den noch feuchten Ton nimmt dieser den Abdruck der sich dort nieder setzenden Personen auf. Durch die Veränderung wird  etwas, ähnlich einem Gedächtnis gespeichert. Zum Schutz vor dem Austrocknen aber auch für die Besucher, sind die tönernen Kissen in Folie eingeschweißt. Folie als künstliches Material bildet auch gleichzeitig einen Gegenpol zum reinen Naturmaterial Ton. Es bildet so eine Brücke zur Kleidung der Besucher.
Installation innerhalb des Augustiner-Klosters in Šternberk 2005
Material: Ton, Folie, Bank

Park Bench (with memory)
Sit down – the bench will remember you. Sit down and rest from the day. To think, dream, read or whatever. The bench is a good place to remember. For these reasons I decided to use a bench as a starting point for my installation. In my artwork I have photographed benches many times. In the symposium I wanted to to combine this with my recent work on the Earth and Soil. I had the idea to use clay to capture the impression of your visit to the bench. For a time I borrowed a bench from the Castle Park. The idea was to use a simple and familiar bench and make visible the visits of people to the bench. By using wet clay covered in plastic film as cushions I could give the bench a memory where it could store and reflect the impressions made by its visitors. Interestingly the clay is a natural material that contrasts with the plastic film. Yet the plastic film forms a bridge between the clay of the cushion and the clothes of the visitor.


Installation in the monastery "Augustinerkloster Šternberk", CZ, 2005
material: clay, foil, bench



Kontakt:

Chris Firchow

10437 Berlin, Germany

 

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